Diesen Sommer dreht sich in Olten alles um den Fluss, der die Stadt verbindet und teilt. «Gang doch e chli der Aare naa, Dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa, Dere Aare naa», singt Endo Anaconda im gleichnamigen Stück von Stiller Has, das 1996 entstand. Es kommt einer Liebeserklärung an den Fluss gleich, der von den Berner*innen zu jeder Jahreszeit als öffentlicher Raum intensiv genutzt wird.In Olten zeigt sich die Liebe zur Aare nicht ganz so offen, obschon die pittoreske Holzbrücke eines der Wahrzeichen der Stadt ist, und es direkt am Ufer eine wunderschöne Badi im Bauhausstil gibt, obwohl traditionsreiche Anlässe wie das Chlausenschwimmen mit der Aare verbunden sind und diverse Vereine den Fluss für ihre Interessen nutzen.Aber der Zugang zum Fluss ist im Vergleich zu anderen Städten wenig ausgebaut, und gemütliche Verweilmöglichkeiten am Wasser sind rar. Auch trennen der Fluss und die parallel dazu verlaufenden Strassen und Eisenbahngleise die Stadt in zwei ungleiche Hälften. Auf der einen Seite liegt die Altstadt mit dem Stadthaus und den traditionellen Kulturinstitutionen, auf der anderen das Olten der Arbeiter und Migrantinnen mit den grossen Bildungsinstitutionen, dem Gymnasium und dem Campus der FHNW.In den letzten Jahren wurden deshalb verschiedene Initiativen zur Attraktivierung der städtischen Aareufer lanciert. Das 2013 per Volksabstimmung bewilligte Projekt «ANDAARE» hätte den Zugang zum Fluss öffnen sollen, musste aber infolge der städtischen Finanzkrise wenig später schubladisiert werden – sehr zum Bedauern der Bevölkerung. Immerhin werden aktuell im Zuge der Sanierung des rechtsufrigen Ländiwegs zumindest Teile des ursprünglichen Projekts realisiert. Und diesen Frühling lancierte die Partei «Olten jetzt!» die Volksinitiative «Aare-Schwimmstadt Olten» zur Aktivierung des Aareraums auf Stadtgebiet.Mit unserer ursprünglich für 2020 geplanten Sommerausstellung, die wegen Corona um ein Jahr verschoben werden musste, rückt das Kunstmuseum Olten die Aare und die Beziehung der Oltner*innen zu ihrem Fluss ins Zentrum. Dafür haben wir Kunstschaffende eingeladen, Orte am und im Wasser zu bespielen. Im Museum sind weitere Arbeiten im Dialog mit Werken aus der Sammlung zu sehen.
Mit Werken von: Otto Charles Bänninger, Georges Bärtschi, Johann Jakob Biedermann, Vreny Brand-Peier, Max Bottini, Arnold Brügger, Roman Candio, Barbara Davatz, Urs Derendinger, Franz Eggenschwiler, Otto Frölicher, Röbi Gisi, Marcus Gossolt, Florian Graf, Co Gründler, Urs Hanselmann, Kurt Hediger, Christina Hemauer und Roman Keller, Eugen Henziross, Andreas Hofer, Barbara Jost, Andreas Keller, Thomas Kneubühler, Jürg Kreienbühl, Hans (Kü) Küchler, Marianne Kuhn, Karin Lehmann, Lutz & Guggisberg, Michael Meier & Christoph Franz, Nicholas Micros, Mickry 3, Jörg Mollet, Otto Morach, Arnold Munzinger, Hans Munzinger, Fraenzi Neuhaus, Ursula Palla, Meinrad Peier, Jakob Probst, Paul Théophile Robert, Ueli Sager, Martin Schwarz, Friedrich Stirnimann, Marion Strunk, Hugo Suter, Regula Syz, Hans Thomann, Markus Weiss, Rosa Wiggli, Markus (Male) Wyss, Nik Zander, Martin Ziegelmüller.