Bereits zum 18. Mal nimmt Helvetia Versicherungen mit dem Helvetia Kunstpreis an der Liste Art Fair Basel teil. Mit dem Förderpreis ist eine doppelte Starthilfe für junge Nachwuchskünstler*innen zu Beginn ihrer beruflichen Karriere verbunden: Einerseits erhalten die Gewinner*innen ein Preisgeld von 15 000 Franken, andererseits die Möglichkeit, sich mit einer Ausstellung an der Liste Art Fair Basel einem internationalen Fachpublikum und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In diesem Jahr wirft Helvetia mit Werken von fünf ausgewählten Gewinner*innen des Helvetia Kunstpreises einen Blick zurück.

Preisträgerin 2020: Tiphanie Kim Mall, Hauskatze, 2020

Protagonistin in dem Künstlervideo ist die mit einer Kamera am Halsband ausgestattete Katze von Tiphanie Kim Mall. Die gezeigte häusliche Umgebung und einzelne Raumfragmente werden aus der Perspektive der Katze wahrgenommen. Ihre weissen Schnurrhaare im Bildausschnitt dienen als stetiges Indiz, dass wir der Blickrichtung des eigenwilligen Tieres folgen, welches Dynamik und Tempo innerhalb der einzelnen Sequenzen bestimmt. Wir begleiten die Katze auf den Streifzügen durch die Wohnung, denn die Kamera erlaubt uns, das Haustier zu überwachen und dabei dessen Verhaltensmuster nachzuvollziehen. Massgeblich für die Filmarbeiten von Tiphanie Kim Mall ist ihr unverhohlener, direkter Blick auf sich selbst – ein Blick, den die Künstlerin auch in diesem Kontext erneut auf sich zurückwirft. Indem nicht nur das Haustier, sondern auch die Künstlerin zur Beobachteten wird, eröffnet die Arbeit "Katze" eine ambivalente Gratwanderung zwischen Dokumentation und Observation. Vermittelt über einen Bildschirm an der Wand stellt sich uns also nicht zuletzt die Frage: Wer blickt hier eigentlich auf wen?

Preisträger 2013: Michael Meier & Christoph Franz, In grossen Zeiten städtischen Lebens, 2021

In ihrer für die diesjährige Liste Art Fair Basel entwickelten Arbeit "In grossen Zeiten städtischen Lebens" beschäftigen sich Michael Meier & Christoph Franz mit der Bodenfrage und dem Einfluss von Besitzverhältnissen auf die städtische Entwicklung. Ihr Interesse liegt auf Grundstücken, welche in naher Zukunft in der Stadt Basel eine grosse Wertsteigerung erfahren und dadurch zu Spekulationsobjekten für institutionelle Anleger werden können. Die Installation besteht aus einem Taschenrechner und einem Video. Für den Taschenrechner wurden Grenzbolzen eines Grundstücks im Basler Quartier St. Johann eingeschmolzen. Der Taschenrechner zeigt den momentan geschätzten Wert dieser Liegenschaft an. Grenzbolzen, auch Vermessungspunkte genannt, welche in Form von kleinen, runden Messingobjekten im Strassenbelag auftreten, markieren die Grenzen zwischen dem jeweiligen Eigentum.

18 Jahre Helvetia Kunstpreis

Zahlreiche Werke von ehemaligen Preisträger*innen fanden im Laufe der Zeit Eingang in die Helvetia Kunstsammlung. Stellvertretend sind an der Liste Art Fair 2021 Arbeiten von drei Gewinner*innen aus den vergangenen Jahren zu sehen: Preisträger 2007: Luc Mattenberger, Preisträgerin 2010: Elisa Larvego, Preisträger 2017: Andriu Deplazes.