Kapitel 2 mit Werken von Marion Baruch, Heidi Bucher, Martín Soto Climént, Thea Djordjadze, Berta Fischer, Raphael Hefti, Sonia Kacem, Pamela Rosenkranz und Xanti Schawinsky
Material Manipulations ist das zweite Kapitel einer Sammlungsausstellung, die von Material als künstlerischem Rohstoff ausgeht. Nachdem im ersten Kapitel Material Memories gezeigt wurde, wie Material mit Bedeutung aufgeladen werden kann, beschäftigt sich das zweite Kapitel mit der ästhetischen Qualität der Werkstoffe: Im Zentrum stehen die künstlerischen Bearbeitungsprozesse und Materialexperimente.
Seit den 1960er Jahren greifen Kunstschaffende ganz selbstverständlich auf nicht beständige oder organische Materialien zurück, arbeiten mit Werkstoffen aus der Industrie oder integrieren gefundene Objekte in ihre Arbeiten. Die künstlerischen Arbeitsprozesse und Techniken haben sich seither stark verändert. Im Gegensatz zum Umgang mit Materialien in der Industrie sind der Verarbeitung in der Kunst keine Grenzen gesetzt. Die Ausstellung setzt sich damit auseinander, wie Kunstschaffende Materialeigenschaften herausfordern sowie Bearbeitungsprozesse und Gegenstände zweckentfremden. So zeigt Material Manipulations Kunstwerke von Raphael Hefti, der Museumsglas mit ungewohnten chemischen Verfahren behandelt, oder von Bertha Fischer, die aus Plexiglas filigrane und verspielte Objekte fertigt. Martin Soto Climent nimmt ein fertiges Alltagsobjekt zum Ausgang und entwickelt poetische Choreografien mit steifen Metalljalousien. In Sonia Kacems Arbeit wird billige Plastikfolie zu einer prunkvollen, monumentalen Rauminstallation.
Die Ausstellung vereint künstlerische Positionen aus verschiedenen Generationen und geografischen Kontexten: Gemein ist Ihnen jedoch die unkonventionelle Verwendung oder Bearbeitung von Material sowie die Neugierde am Experimentieren mit diesem.