Gerome Johannes Gadient & Till Langschied
Installation mit Projektion und Sound
5. Januar 2019
Der Mensch besitzt eine in vielerlei Hinsicht eingeschränkte Wahrnehmung und Vorstellungskraft. So ist es nahezu unmöglich, sich als Wesen, das sich in drei Dimensionen bewegt, höhere Dimensionen vorzustellen. Bei dieser Problematik können mathematische Modelle eine Hilfestellung sein. Die sogenannten komplexen Zahlen, mit denen die Recherche zu der Ausstellung begann, erweitern den sonst eindimensionalen Zahlenstrahl und ergeben zweidimensionale Zahlenwerte. Somit ist es möglich, Dinge oder Konzepte, denen man bestimmte Dimensionsbeschränktheit zusprach, in weiteren Dimensionen zu denken.
Die nahezu würfelartige Form des Ausstellungsraums des TANKs bringt diese geometrische Form in das Konzept der Ausstellung. Ein Würfel kann in mehreren Dimensionen gedacht werden. Eindimensional sehen wir ihn als eine Linie, zweidimensional als ein Quadrat. Bei drei Dimensionen spricht man von einem Würfel, bei deren vier von einem Hypercube. Um diese Dimensionenübertragung zu thematisieren, wird ein dreidimensionaler Würfel von Gerome Johannes Gadient und Till Langschied in der Ausstellung auf seine Schnittmenge mit einer zweidimensionalen Ebene reduziert. Diese Veranschaulichung, wie ein zweidimensionales Wesen einen dreidimensionalen Körper erleben könnte, kann Anregung dazu sein, sich unsere dreidimensional wirkende Welt auch nur als Scheibe oder Schnittmenge einer höheren Dimension vorzustellen. Da die physikalische Grösse «Zeit» als mögliche vierte Dimension gesehen werden kann, wird der ausgestellte Würfel durch eine Soundarbeit ergänzt, die auf einer zeitlichen Rasterung basiert.
Alle Elemente der Ausstellung sind als Teilaspekte der angesprochenen Auseinandersetzung zu sehen und bilden zusammen den Versuch, unsere Dimensionen nicht als feste Gegebenheiten, sondern als Spielraum wahrzunehmen.