Auch in diesem Jahr präsentieren wir in der Kunsthalle Luzern Arbeiten, die am Department Design Film Kunst der Hochschule Luzern im Bereich +Colabor entstanden sind. Hier arbeiten die Studierenden für sechs Wochen in unterschiedlichen interdisziplinären Modulen, die vor allem auf Zusammenarbeit, Austausch und themenorientiertes, exploratives Vorgehen fokussieren. Die in diesem Rahmen entstehenden Freiheiten werden für Arbeiten genutzt, die an den Zwischenräumen ansiedeln, zwischen den Disziplinen, zwischen Theorie und Praxis, zwischen der Einzelnen und der Gruppe.
Verbunden werden die hier ausgestellten Arbeiten durch das Jahresthema »Repair ➙ Re(f)use: Selbermachen / Fürsorgen / Widerstand«. Das Thema Nachhaltigkeit ist den Studierenden der HSLU besonders wichtig und Reparieren als Praxis auch schon lange ein Thema in verschiedenen Modulen des +Colabor. Das wollten wir in diesem Jahr sichtbar ins Zentrum rücken und dabei betonen, dass das Reparieren, Ausbessern und Instandsetzen nicht nur eine Alltagspraxis der (erneuten) Nutzbarmachung ist, ihr inzwischen auch etwas widerständiges anhaftet gegen eine vom Fortschrittsglauben beschleunigte Gegenwart. In der kapitalistischen Wegwerfgesellschaft wird mit »Care« geantwortet, einer Sorge, die sowohl von Gegenständen ausgeht, als auch von deren Gebrauchsweisen, den Mitmenschen, ihren Beziehungen, Tieren, Pflanzen und anderen planetaren Akteur:innen, und sich somit auch auf diese ausdehnt. (Florian Krautkrämer, Leitung +Colabor-Module HSLU DFK)